Voorwoord Martien Baars. Robert Wimmer, de winnaar van de Trans Europa Lauf, was op zondag 7 maart weer in Stein te bewonderen, waar hij 8e werd met bijna 80 km. Zijn beste 6 uur tot nu toe liep hij ook in Stein, want in 2002 werd hij er 3e met ruim 85 km. Mede door Stein is Nederland momenteel zijn favoriete loopland, blijkt uit een uitspraak hieronder. Door http://www.steppenhahn.de/ultramarathon , de website van Stephan Isringhausen (ook zo‘n Stein-liefhebber), werd ik opmerkzaam gemaakt op de plannen van Robert Wimmer om in juli van dit jaar als eerste Duitser de zware Badwater te gaan winnen. De info bleek afkomstig van de website van Robert‘s bijzondere schoensponsor, de Duitse firma Bär in Bietigheim, vlak boven Stuttgart: http://www.baer-performance.de/ .
Op die website is ook onderstaand interview (‘Profil‘) te vinden en het leek mij interessant voor het brede lezerspubliek van UN. De firma Bär gaf vlot toestemming om het artikel integraal over te nemen op onze website UltraNed, daarvoor onze dank!
{b}Profil – Robert Wimmer{eb}
Name:
Robert Wimmer
Geboren:
14.06.1965 in Darmstadt
Lieblingsdistanzen:
Ich laufe am liebsten die längeren Kanten über 100 KM. Da merkt man, wo es in Richtung psychische Grenzen geht. Vor allem Etappenläufe über mehrere Tage haben es mir angetan. Vielleicht auch, weil ich da recht erfolgreich bin. Hier kommt mir gelegen, dass mein Körper sehr schnell regenerieren kann.
Wie bist Du zum Laufen gekommen?
Mein Vater sagte mal zu mir: “Mensch Junge, schau’ mal in den Spiegel, wie dick Du schon bist mit 22 Jahren. Lauf’ mal ein bisserl, das hält fit!” Zu dieser Zeit hatte ich für kurz oder länger eine Freundin, sie hieß Tanja, die gerne im Park joggte. Da hab’ ich mich einfach drangeklickt und die Liebe mit der Liebe zum Laufen verbunden. Schon bald wurde Laufen für mich zur täglichen Faszination und ich begann an Volksläufen teilzunehmen.
Wie verlief Dein Weg in die Ultraszene?
Nach einigen Marathonläufen in Berlin, München, Nürnberg und Frankfurt verlangte mein Ego nach mehr. So erhöhte ich Zug um Zug die Trainingsumfänge, um im legendären Rodenbach meinen ersten Hunderter zu probieren. Das Debüt in 8 Stunden und 8 Minuten stimmte mich hoffnungsvoll für meine Zukunft als Ultra. So lief ich meist die Deutschen Meisterschaften über 100 KM und reiste zum Swiss-Alpin nach Davos oder zum Böhmweglauf, welcher leider schon Geschichte ist.
Was bedeutet das Laufen über Ultradistanzen für Dich persönlich?
Das Ultralaufen bedeutet für mich persönlich ein Stück Freiheit, Abenteuer und Selbsterfahrung. Ich kann meine physischen und psychischen Grenzen bei langen Distanzen optimal ausloten. Man ist eins mit der Natur und der Stille der Strecke. Ferner betrachte ich es als Privileg, einen Körper zu haben, der immer und immer wieder solch eine Herausforderung mit Freude besteht. Die ständige Suche nach einer neuen Zielen im Ultrabereich bedeutet mir mindestens soviel, wie die Harmonie und Zufriedenheit im Beruf und mehr als materielle Dinge.
Hat das Ultralaufen Deine Persönlichkeit geprägt? In welcher Form?
Ja, das Laufen von Ultradistanzen hat meine Persönlichkeit, meinen Charakter geprägt, meine ich. Ich sehe viele Alltagsherausforderungen gelassener und gehe sie zielstrebiger und ausdauernder an als früher. Durch die häufigen Sozialkontakte einer netten Ultra-Gemeinschaft lernt man, sich in der Kommunikation positiv zu artikulieren und zollt dem Individuum den nötigen Respekt. Die Achtung vor sich selbst und seinen Mitmenschen steigt und die innere Zufriedenheit strahlt mit einem Lächeln nach Außen.
Hast Du eine bevorzugte Region weltweit, in der Du am liebsten läufst?
Die Welt ist so groß, dass ich das noch nicht beurteilen mag. Es gibt nahezu in allen Ländern schöne, interessante oder exotische Lauf-Events. Ich habe das Glück noch am Anfang meiner Ultraläuferkarriere zu stehen. So kann ich in den nächsten 40 Jahren noch einiges ausprobieren. Mein favorisiertes Land ist aber jetzt schon Holland, mit seinem begeisterungsfähigen Publikum und den optimal organisierten Läufen. Ferner hat mich besonders die Herzlichkeit der polnischen Bevölkerung beim Transeuropalauf berührt.
Wo würdest Du gerne einmal teilnehmen, bist aber bislang noch nicht dazu gekommen?
Ich würde gerne mal den Comrades in Südafrika über 90 KM laufen. An diesem Mega-Ereignis nehmen jährlich rund 20 000 LäuferInnen aus aller Welt teil. Ferner habe ich auf meiner Wunschliste den Badwater-Ultra-Race in Amerika. Dort geht es 215 KM durch das Tal des Todes. Hier hat bisher noch kein Deutscher gewinnen können. Sollte mir eine Partnerschaft mit einem interessierten Sponsor gelingen und mein Arbeitgeber mein Vorhaben akzeptieren, würde ich mich nach dem Sieg des Transeuropalaufes gerne in den nächsten Jahren einmal dem Wettbewerb des Transamerikalaufes stellen. Hier gilt es 4900 Kilometer u.a. über die Rocky Mountains und durch die Mojave-Wüste zu absolvieren. In Deutschland fasziniert mich der Rennsteiglauf mit seinem langen Kanten, der noch auf meiner offenen Rechnung steht. Abschliessend meine realisierbare Vision: One man, one world, one run! 22 000 KM in 220 Tagen um die Welt.
Was war Dein schönstes Erlebnis beim Ultralaufen?
Das schönste und prägendste Erlebnis seit ich Ultras laufe war der Gesamtsieg beim ersten Kontinentallauf durch Europa, dem Transeuropalauf. 5018 KM von Lissabon nach Moskau in 64 Tagesetappen ohne Ruhetag. Das immense Interesse der Medien an diesem Ereignis unterstützte meine Euphorie nach dem Lauf und motiviert mich zu weiteren Taten. Dieser Lauf hat in Deutschland für Furore gesorgt und geht sicherlich in die Geschichte ein als längster Kontinentallauf .
Was war Dein beeindruckendstes Erlebnis im Bereich Ultralaufen?
Das beeindruckendste Erlebnis im Bereich Ultralaufen war die überdimensionale Größe der Schweizer Berge beim Swiss-Alpin-Marathon in Davos 1990, damals über 67 KM. Mir wurde bewusst, wie klein ich im Vergleich zur Urgewalt der Natur bin. Landschaftlich ist dieser Lauf schwer zu überbieten.
Was war Dein negativstes Erlebnis im Bereich Ultralaufen?
Das negativste Erlebnis, das ich beim Ultralaufen bisher hatte, waren unbegründete Dopingvorwürfe zweier Mitläufer beim Transeuropalauf in 2003 gegenüber dem Organisator. Der Veranstalter konnte nach einer von mir geforderten Taschendurchsicht die Anschuldigungen vollständig zurückweisen. Ferner forderte ich vom Veranstalter zu meiner Entlastung in Deutschland eine Dopingprobe an meiner Person. Dies im Beisein eines Zeugen. Damit war die Sache rechtlich erledigt. In psychischer Hinsicht war dies eine harte Probe meiner mentalen Stärke. Hier durfte ich nicht nachlassen, um meine Führungsposition im Rennen zu behaupten.
Was war Dein größter Erfolg?
Neben meinem Titel eines Deutschen Meister im 100-KM-Bahnlauf in 2002 und des Sieges beim internationalen Spreelauf über 420 KM im selben Jahr, war natürlich der Titel des Transeuropalaufsiegers im Juni 2003 mein mit Abstand größter Erfolg. Ich werde immer der erste Deutsche sein, der einen Kontinentallauf für sich entschieden hat. Das macht mich stolz. Neben der Anerkennung im privaten Umfeld hatte dieser Sieg seinen Einzug in etliche TV-Sender gefunden. In vielen Tageszeitungen, Zeitschriften und Radiosendern zahlreicher Länder wurde darüber berichtet.
Gibt es an Dir bestimmte Eigenarten (Macken) beim Ultralauf, die Du etwas eindämmen möchtest?
Oh ja, und ob. Meine Ungeduld, Ziele nicht sofort zu erreichen stört mich ein wenig. Ferner feile ich daran, meine Erwartungshaltung an Mitläufer, Veranstalter und Betreuer etwas der Realität anzupassen. Durch die Jahre wird es mir gelingen, alles etwas entspannter anzugehen.
Worauf freust Du Dich während eines Ultras am meisten?
Am meisten sehne ich jeweils die Ziellinie herbei, um bald wieder im Kreis meiner Familie zu sein und meine kleine Tochter in den Arm zu nehmen. Meine Familie ist mein Zentrum, mein Nest, da fliege ich gerne wieder zurück nach meinem Ausflug in den Ultralauf. Bei einem 100-KM-Lauf ist der schönste Moment immer wenn ein Verpflegungspunkt in Sichtweite ist und der Gaumen nach Flüssigkeit dürstet. Das Stillen des Durstes betrachte ich als schönstes Geschenk während eines Ultra-Wettbewerbs.
Hast Du ein Lebensmotto?
Ja, mein Motto heißt: Visionen spielerisch erträumen – Etappen strategisch festlegen – Ziele lächelnd erreichen.
Hast Du ein Vorbild?
Mein Vorbild im Ultralauf ist Yiannis Kouros aus Griechenland, zur Zeit in Australien beheimatet. Er besitzt zahlreiche Weltrekorde im Ultralauf und ist seit über 15 Jahren in der Weltspitze unangefochten. Seine Disziplin und sein Vermögen, Rennen konstant einzuteilen, ist vorbildlich für eine ganze Generation von Ultras. Trotz seiner großen Popularität ist er ein sehr guter Zuhörer und verständnisvoller Mitläufer beim Transeuropalauf für 4 Etappen gewesen. Dank an Yiannis an dieser Stelle!
Bron: http://www.baer-performance.de/